Wie die Auskunftei Creditreform mitteilte, hat sich die Zahl der Privatinsolvenzen in Deutschland erneut erhöht. Mit Stichtag zum 1. Oktober 2010 waren 6,49 Millionen Deutsche überschuldet. Dies bedeutet, dass sie nicht mehr in der Lage waren die laufenden Verbindlichkeiten zu bedienen. Somit ergibt sich eine Schuldnerquote aller Deutschen von 9,5 % (2009: 9,09 %). Die durchschnittliche Schuldenhöhe belief sich dabei laut Pressemitteilung des Wirtschaftsberatungsunternehmens Bürgel auf knapp 33.000 €.
Als Grund für diese negative Entwicklung werden insbesondere Arbeitslosigkeit sowie gestiegene Lebenshaltungskosten angegeben. Überraschend dabei: Insbesondere Frauen sind vermehrt von der Verschuldungsproblematik betroffen. Zwar stellen Männer nach wie vor die absolut höchste Anzahl an Schuldnern (3,98 Millionen), allerdings hat sich der prozentuale Anteil der betroffenen Frauen um 11,4 % erhöht. Wogegen bei den Männern so gut wie kein Zuwachs (0,9 %) zu verzeichnen war.
Da hilft auch der relativ gute Stand im internationalen Vergleich nicht viel: Zwar liegen Großbritannien mit 13,8 % und die Vereinigten Staaten mit 17,4 % über dem Stand der deutschen Haushalte. Allerdings ist in den nächsten Jahren in Deutschland mit keiner Abnahme der überschuldeten Haushalte zu rechnen. Denn sowohl die geplanten Sparmaßnahmen der Regierung als auch die weiterhin zunehmende Teuerung der täglichen/monatlichen Belastungen werden als Auslöser einer weiteren Überschuldungsentwicklung angesehen.